Pflegebedürftige haben das Recht auf kostenlose Hilfe

Pflegebedürftigkeit gehört für viele Familien in Deutschland längst zum Alltag - ein Trend, der sich aufgrund der demografischen Entwicklung in den kommenden Jahren noch verstärken wird.
Bis 2020 wird die Zahl der Pflegebedürftigen offiziellen Statistiken zufolge um ein Drittel steigen. Trotzdem bleibt das Thema Pflege ein Tabu-Thema, über das sich viele Bundesbürger erst informieren, wenn der Ernstfall eintritt und sie selbst oder ein Familienmitglied pflegebedürftig werden. "Wir stellen doch erhebliche Wissensdefizite beim Thema Pflege fest", sagt Elisabeth Beikirch, Geschäftsführerin von Compass, der Pflegeberatung der privaten Krankenversicherung. Compass hat im vergangenen Jahr bundesweit rund 40.000 Beratungsgespräche geführt. "Vor allem bei plötzlich eintretender Pflegebedürftigkeit ist die Hilflosigkeit groß. Es fällt aber generell den meisten Betroffenen schwer, sich im Pflegedschungel zu orientieren, zumal das Leistungsspektrum in der Sozialgesetzgebung rund um das Thema Pflege zunehmend komplexer wird und die unterschiedlichen Leistungsansprüche sowie Unterstützungsmöglichkeiten nicht immer transparent sind." Eine Erfahrung, die auch die Pflegestützpunkte der gesetzlichen Kassen machen.
Vor allem bei der Beantragung der Pflegebedürftigkeit fühlen sich Betroffene und ihre Angehörigen ohne fremde und unabhängige Hilfe überfordert. Auch bei konkreten Ansprüchen aus gesetzlich garantierten Leistungen wünschen sich viele Menschen Unterstützung. Die Pflegeberater bieten dabei sowohl telefonische als auch persönliche Gespräche an. Während bei Compass ein solches persönliches Gespräch vor Ort bei den Betroffenen stattfindet, also zu Hause, in der Klinik oder Rehaeinrichtung, führen viele Pflegestützpunkte solche Gespräche in ihren eigenen Räumen durch.
COMPASS ist unter der gebührenfreien Servicenummer 0800-101 88 00 bundesweit zu erreichen, die Pflegestützpunkte haben regional unterschiedliche Nummern.
Hintergrundinformationen: Für die Untersuchung wurden im Herbst 2009 insgesamt 1.008 Personen von Forsa befragt. Themen der repräsentativen computerunterstützten Telefonbefragung (sog. CATI-Befragung) waren Pflege und Pflegeberatung.
Bild: pixelio Fotograf: matchka