Erfreuliche Entwicklung: Weniger Unfälle am Arbeitsplatz und auf dem Schulweg

Bilanz der gesetzlichen UnfallversicherungDie Sicherheit bei der Arbeit und beim Schulbesuch hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Das geht aus den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die ihr Verband, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), heute veröffentlicht hat. Die Zahl der bestätigten Berufskrankheiten nahm dagegen leicht zu. Die durchschnittliche Belastung der deutschen Wirtschaft durch Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten blieb stabil.

 


2012 zählten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen 885.009 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Das Unfallrisiko lag bei 23,32 Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter und damit niedriger als in den Vorjahren. Die Zahl der Unfälle auf dem Weg zur Arbeit nahm ebenfalls ab. Sie lag bei 176.356 meldepflichtigen Wegeunfällen. 20.793 Versicherte erhielten erstmals eine Unfallrente. 500 Arbeitsunfälle und 386 Wegeunfälle endeten tödlich.

"Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit in der Unfallversicherung liegt im Engagement der Arbeitgeber und Versicherten für bessere Arbeitsbedingungen", sagt der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzliche Unfallversicherung, Dr. Joachim Breuer. "Die insgesamt positive Entwicklung sollten beide Seiten als Ansporn sehen, dieses Engagement weiter zu verstärken."

Unfallrisiko beim Schulbesuch gesunken

Die für die Schüler-Unfallversicherung zuständigen Unfallkassen verzeichneten 2012 insgesamt 1.229.546 Unfälle in der Kinderbetreuung, beim Schul- und Hochschulbesuch. Die Unfallrate lag bei 71,69 Unfällen je 1.000 Versicherte und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 75,78. Auf dem Schulweg gab es 110.908 Unfälle. 916 Versicherte erhielten erstmals eine Schüler-Unfallrente. 56 Schülerunfälle endeten tödlich, 21 weniger als im Vorjahr.

Leichte Zunahme bei Berufskrankheiten

Berufsgenossenschaften und Unfallkassen erhielten im vergangenen Jahr 70.566 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit. Dieser Verdacht bestätigte sich in 35.293 Fällen. Die häufigste Berufskrankheit sind Hauterkrankungen. "Gerade bei den Haut-Berufskrankheiten zeigt sich, dass Früherkennung und schnelle Behandlung in vielen Fällen den Verlust der Arbeit verhindern können", so Breuer. 4.924 Versicherte erhielten erstmals eine Rente aufgrund einer Berufskrankheit. 2.454 Versicherte verstarben in Folge einer Berufskrankheit. Hauptursache in beiden Fällen war der berufliche Kontakt mit Asbest.

Beitrag bleibt stabil

Das Entgelt der Arbeitnehmer und versicherten Selbstständigen, das für die Beitragsberechnung der Berufsgenossenschaften gemeldet wird, nahm 2012 weiter zu. Es stieg um 4,2 Prozent auf 816,7 Milliarden Euro. Das Umlagesoll der gewerblichen Berufsgenossenschaften für 2012 betrug rund 10,6 Milliarden Euro und damit 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der durchschnittliche Beitrag zu den Berufsgenossenschaften belief sich auf 1,3 Prozent. Der Umlagebeitrag der Unfallkassen stieg um 4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

"Hauptgrund für diese Entwicklung sind gestiegene Aufwendungen für Prävention und Rehabilitation", so DGUV-Hauptgeschäftsführer Breuer. Allein in diesen beiden Bereichen habe die Unfallversicherung 130 Mio. Euro mehr ausgegeben. "Diese Investitionen lohnen sich, denn sie verhindern, dass Menschen durch Unfälle oder Erkrankungen dauerhaft erwerbsunfähig werden."

Hintergrund: Meldepflicht von Unfällen

In der allgemeinen Unfallversicherung sind Arbeits- und Wegeunfälle meldepflichtig, wenn sie zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder zum Tode führen. In der Schüler-Unfallversicherung besteht Meldepflicht, wenn ein Schul- oder Schulwegunfall eine ärztliche Behandlung notwendig macht oder zum Tod führt.

Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

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