Eine Lebensversicherung vorzeitig zu verkaufen ist mit Nachteilen behaftet

Eine Lebensversicherung vorzeitig zu verkaufen birgt GefahrenWer seine Lebensversicherung verkauft, läuft womöglich Gefahr, an Betrüger zu geraten. Sie machen hohe Angebote, allerdings erhalten die Versicherten vom Rückkaufswert dann nur einen Bruchteil. Doch es gibt Alternativen zum vorzeitigen Verkauf der Police.

 

Das klassische Produkt für eine langfristige Altersvorsorge ist die kapitalbildende Lebensvericherung

Arbeitslosigkeit oder eine hohe Krankenhausrechnung – die Gründe, aus denen Menschen in finanzielle Engpässe geraten können, sind vielfältig. Wer dann noch eine Lebensversicherung besitzt, wird zuweilen zur Zielscheibe von unseriösen Finanzberatern. Deren Empfehlung: die vorzeitige Kündigung der Police. Dabei überlassen sie dem Versicherten einen Teil des Rückkaufswertes und versprechen, den restlichen Betrag mit einer kurzfristigen Anlage zu vervielfachen. Doch von diesen Renditen sieht der Versicherte oft nichts.


Aggressive Aufkäufer

Auch Stiftung Warentest warnt vor dubiosen Aufkäufern: „Besonders dreiste Betrüger lassen sich die Police abtreten, kassieren das Geld und tauchen ab, ohne dem Kunden je etwas auszuzahlen“, heißt es in Ausgabe 6/2010 der Zeitschrift „Test“. Bereits vor vier Jahren nahmen die Warentester (Ausgabe 08/2006) Unternehmen unter die Lupe, die Lebensversicherungen aufkaufen, um sie weiterzuführen. Sie stellten fest: „Die meisten Anbieter sind ungenau bei der Prüfung der Police.“ Je seriöser die Aufkäufer, so das Fazit, desto niedriger die Angebote, und desto wählerischer sind sie bei den Verträgen.

Sicherheit hat Priorität

Unseriöse Aufkäufer behaupten sogar, die Versicherungspolice sei nichts wert, so die Warentester. Die Absicht sei, die Versicherten einzuschüchtern. „Ein Blick in die jährliche Wertmitteilung gibt Aufschluss über den Rückkaufswert und die erwirtschaftete Rendite“, sagt Gerret Bäßler-Vogel von der AachenMünchener.
Eine kapitalbildende Lebensversicherung ist ein klassisches Produkt für die langfristige Altersvorsorge. „Hält der Versicherte durch, kann er sich über eine sichere Rendite freuen“, resümiert das „Handelsblatt“ am 03.08.2010 im Artikel mit der Überschrift „Lebensversicherer belohnen Ausdauer“. Auch die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt am 18.08.2010: „Lebensversicherungen haben im Vergleich zu Aktien oder Fonds einen klaren Vorteil: Der Anleger geht kein Risiko ein, Geld zu verlieren – wenn er die Vertragslaufzeit durchhält.“
Als besonders ärgerlich kann sich der vorzeitige Ausstieg aus einer älteren Police herausstellen, wenn dem Kunden bewusst wird, dass er auf Leistungen verzichtet, die heute gar nicht mehr so zu haben sind. So ist etwa in Verträgen, die bis zum Jahr 2000 abgeschlossen wurden, noch eine Verzinsung von bis zu vier Prozent garantiert. Bis Ende 2005 abgeschlossene Lebensversicherungen profitieren noch von der kompletten Steuerfreiheit der Erträge, die bei vorzeitigem Ausstieg oft verloren gehen kann (mindestens zwölf Jahre Laufzeit).

Bessere Alternativen

Doch das nutzt Verbrauchern in akuter Geldnot wenig. Zur Kündigung oder zum Verkauf bestehen Alternativen. So sehen viele Policen die Variante vor, eine Vertragspause einzulegen, also die Beiträge für einen gewissen Zeitraum auszusetzen. Die Versicherungsleistung fällt am Ende zwar entsprechend geringer aus, der Vertrag bleibt jedoch bestehen. Zudem gibt es die Möglichkeit, bei der Versicherung ein günstiges Darlehen aufzunehmen, das mit dem Vertrag abgesichert wird. Viele Lebens- und Rentenversicherungen zeigen sich auch flexibel bei Kundenwünschen nach vorzeitigen Auszahlungen. Bäßler-Vogel empfiehlt: „Am besten prüft der Verbraucher schon bei Abschluss der Police, wie flexibel er Beitragszahlung und Auszahlungsmodalitäten in seinem Vertrag gestalten kann, um eventuelle finanzielle Engpässe zu überbrücken. Die AachenMünchener zum Beispiel bietet hier selbstverständlich ein großes Spektrum an Möglichkeiten.“ Ganz besonders flexibel zeigen sich die lebensbegleitenden Policen der sogenannten 3. Schicht: „So erlaubt die WUNSCHPOLICE der AachenMünchener einen flexiblen Zugriff auf das Kapital."

AUSSTIEGSALTERNATIVEN

Flexible Auszahlungsvarianten prüfen:
Sprechen Sie zunächst mit Ihrem Berater oder Versicherer. Viele Verträge bieten die Möglichkeit, planmäßig schon vor Ablauf Kapital aus dem Vertrag zu entnehmen. Alternativ wird Ihnen eventuell auch ein sogenanntes Policendarlehen angeboten.

Beitragsfreistellung:
Jeder Versicherte kann beantragen, die Beitragszahlungen für die Police für eine gewisse Zeit oder auf Dauer einzustellen. Die monatlichen Raten belasten das Portemonnaie dann nicht länger. Außerdem bleibt der Vertrag bestehen, allerdings sinken die Versicherungsleistungen entsprechend. Speziell für finanziell oft belastende Zeiten, wie etwa Arbeitslosigkeit oder Elternzeit, bieten viele Versicherer auch eine beitragsfreie Zeit bei Erhalt des Versicherungsschutzes an.

Herabsetzung oder Verkürzung:
Sie vereinbaren eine Verkürzung der Laufzeit oder Senkung des Betrags. In beiden Fällen sinkt die Leistung, die Police bleibt bestehen.

Quelle: amv.de

Bild: pixelio Benjamin Klack


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