Massive Sicherheitslücken bei Auto-Funkschlüsseln

Welche Auswirkungen hat die Sicherheitslücke für den Versicherungsschutz?
Wenn der Wagen gestohlen wurde, wird der Schaden von der Kfz-Teilkaskoversicherung ersetzt. Für die Leistung der Kfz-Versicherung macht es grundsätzlich keinen Unterschied, wie schnell oder einfach ein Auto geknackt wurde. Wer für sein Fahrzeug eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, geht ebenfalls nicht leer aus, denn die Teilkasko ist automatisch in der Vollkasko inbegriffen.
Fehlt nicht das ganze Auto, sondern fest installierte Navis oder andere fest mit dem Fahrzeug verbundene Teile, sind diese Schäden ebenfalls über die Teilkasko versichert. Ebenso ersetzt wird Zubehör, das ausschließlich dem Gebrauch des Fahrzeuges dient – wie beispielsweise ein Kindersitz. Mobile Navis, Smartphones, Laptops oder andere Wertgegenstände – kurzum alles, was nicht fest im Auto verbaut ist – werden von der Teilkaskoversicherung hingegen nicht ersetzt.
Checkliste: Was braucht die Kfz-Versicherung, wenn das Auto geklaut wurde?
Autofahrer, deren Gefährt abhandengekommen ist, sollten ihrer Kfz-Versicherung folgende Angaben machen, um den Schaden möglichst unkompliziert ersetzt zu bekommen:
Nachweis der Anzeige bei der Polizei
Alle Fahrzeug-Schlüssel und die Fahrzeug-Papiere
Abmeldebescheinigung von der Zulassungsstelle
Schriftliche Schadenanzeige des Kunden
Angaben zum Wert des Fahrzeugs
Wenn fest mit dem Auto verbundenen Teile fehlen und „fachgerecht“ ausgebaut wurden, so dass der Versicherte keinerlei Spuren – z.B. Beschädigungen des Armaturenbretts – gegenüber dem Versicherer dokumentieren kann, kommt es auf die Umstände des Einzelfalls an. Grundsätzlich gehen Versicherer aber davon aus, dass ihre Kunden redlich sind und keinen Versicherungsbetrug begehen wollen. Als Nachweis empfiehlt der GDV grundsätzlich die Erstattung einer Strafanzeige, was übrigens oftmals auch nach den Versicherungsbedingungen gefordert wird.
Wie viele Autos werden mittels manipulierter Funkschlüssel geklaut oder aufgebrochen?
Wie oft bei Autodiebstählen Funksignale manipuliert wurden, geht aus den Statistiken der Versicherungswirtschaft nicht hervor. Fakt ist: Rein rechnerisch wurde 2014 alle 30 Minuten ein Auto gestohlen. Insgesamt wechselten 17.895 versicherte Pkw unfreiwillig den Besitzer, die Kfz-Versicherer leisteten dafür rund 262 Millionen Euro. Darüber hinaus registrierten die deutschen Autoversicherer 117.000 Fälle, in denen fest verbaute Teile des Autos (Navigationsgeräte, Stereoanlagen, Airbags, etc.) gestohlen wurden. Die Versicherungsleistungen dafür beliefen sich auf weitere 195 Millionen Euro.
Quelle: Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
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