Mehr als drei Viertel aller Haushalte haben eine Hausratversicherung
Ob Haus oder Wohnung – unser gemütliches Zuhause ist etwas, auf das wir stolz sind: das lang ersehnte Designer-Sofa, die schöne Küche, das gute Porzellan und der neue, große Fernseher. Die Summe all der schönen, ersparten und gegönnten Dinge, mit denen wir uns umgeben, ist ein Stück Identität und Geborgenheit. Wer möchte sich schon vorstellen, dass die wertvollen und nützlichen Gegenstände durch einen Brand, Einbruch oder Wasserschaden beschädigt oder gestohlen werden?
Um sich zumindest um die finanziellen Folgen dieser Schäden keine Sorgen machen zu müssen, haben immerhin laut Jahrbuch 2009 der deutschen Versicherungswirtschaft 77 Prozent der deutschen Haushalte eine Hausratversicherung abgeschlossen.
Umfassender Versicherungsschutz in der Hausratversicherung
Aus gutem Grund, denn eine Hausratversicherung sichert das gesamte bewegliche Eigentum im Haus oder der Wohnung und leistet Schadenersatz, wenn Wohnungsinventar beschädigt oder gestohlen wurde: Sie übernimmt die Kosten für Reparaturen an geringfügig beschädigtem Eigentum, und was nur noch für den Sperrmüll taugt, wird zum Wiederbeschaffungswert ersetzt. Das heißt, der Versicherer zahlt die Summe aus, die zur Anschaffung von Gegenständen gleicher Art und Güte benötigt wird. Mitversichert ist auch alles, was sich nicht direkt im Wohnbereich, sondern im Keller oder in der Garage befindet.
Das gilt auch für Dinge, die einem nicht selbst gehören, sich aber leihweise und vorübergehend zu Hause befinden. Aber reicht der vor vielen Jahren vertraglich vereinbarte Versicherungsschutz heute noch aus? Wer ein einfaches Möbelstück durch ein teueres ersetzt oder sein Wohnzimmer verschönert, sollte sich diese Frage stellen. Über viele Jahre kann sich der Wert eines Hausrates beträchtlich gesteigert haben.
Wie wird die Versicherungssumme in der Hausratversicherung berechnet?
Welche Versicherungssumme ist sinnvoll? Leider kann man nicht jeden Verlust mit Geld wieder gut machen. Um die beschädigten Dinge trotzdem bestmöglich ersetzen zu können, sollte die Versicherungssumme für die Hausrat-Versicherung das gesamte Hab und Gut decken. Dabei ist es gar nicht so einfach, den tatsächlichen Wert der Gegenstände richtig zu schätzen. Als Faustformel gilt: Ein Durchschnittshaushalt errechnet die Versicherungssumme mit 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung ist nach diesem Verfahren also mit 46.000 Euro versichert. Eine Hausratversicherung bietet
. Liegt der Wert des Eigentums über diesen Richtwert, ist eine individuelle Vereinbarung mit dem Versicherer zu empfehlen.
Unterversicherung und Unterversicherungsverzicht
Unterversicherung bedeutet, dass zum Beispiel bei einem Hausrat im Wert von 50.000 Euro und einer Versicherungsdeckung von nur 25.000 Euro die Versicherung in jedem Schadenfall – also auch für den durch einen Leitungswasserschaden zerstörten Teppich – immer nur die Hälfte vom Schaden bezahlt, maximal 25.000 Euro. Die Formel hierfür lautet:
Entschädigung = Schaden x Versicherungssumme/Versicherungswert
In jedem Fall sollte man also einen Unterversicherungsverzicht vereinbaren. Dann wird im Schadenfall nicht geprüft, ob eine Unterversicherung vorliegt. Der Versicherer zahlt als Entschädigung die vereinbarte Versicherungssumme.
TIPP: Wertgegenstände extra versichern
Wer viele kostbare Güter besitzt, sollte frühzeitig mit seinem Versicherer sprechen. Denn: Teure Erbstücke oder wertvolle Sammlerobjekte sind nur in begrenztem Umfang über die Hausratversicherung versichert. Vor Abschluss einer Hausratversicherung sollte auch immer ein Hausratversicherung Vergleich vorgenommen werden.
Quelle: GDV